Trauriger Kurgau
6 Sandy Knaller und Salvine Alpjäger feiern
Die Besichtigung des Stöcklis geriet fast zur Nebensache, so hatte sich Katrin Wellen in dieser Hundesache ereifert und den beiden immer wieder neue Fragen gestellt. Von den Gebresten des Hundes kam sie auf die eigenen, dann auf die ihres Mannes zu sprechen. Plötzlich standen sie zuoberst im »Stöckli« und vor lauter Therapie, Massagen-, Kräutersud-, Dampfbäder- und Wellnessgesprächen kam Frau Wellen endlich zur Sache. Die eigentlich schon beschlossen war: Also, wenn ihnen das »Spycherli« gefalle, würde sie es ihnen vermieten. Das Finanzielle, den Einzugstermin und weitere Fragen ihrerseits könnten sie dann unten im Haus mit ihrem Mann besprechen. Salvine und Sandy bedankten sich überschwänglich. Sie lasse sie jetzt alleine und sie sollten sich ruhig Zeit nehmen, alles nochmals anzuschauen, ob es ihren Vorstellungen entspreche. Katrin Wellen stieg die Treppe runter und die beiden umarmten und küssten sich. »Aber meine Badewanne, die bring ich hier unmöglich hinein und nach oben«, sprudelte es aus Salvine heraus. Es hätte doch unter der Wohndiele noch einen Raum, meinte Sandy, »der wäre sicher geeignet für unsere ganz persönliche Wohlfühloase.«
In der guten Stube des Bauernhauses, Reinhart Wellen hatte den abendlichen Rundgang durch den Hof abgeschlossen, lasen Salvine und Sandy nochmals den ausgefüllten Mietvertrag durch. Frau Weller bereitete in der Küche einen kleinen Imbiss vor. Dieses Ereignis musste schliesslich gefeiert werden. Sie brachte frischen Most von den eigenen Äpfeln und Birnen, aufgeschnittenen Beinschinken und einen Laib dunkles Bauernbrot. Sie sollten tüchtig zugreifen, es hätte mehr als genug, meinte der Bauer gutgelaunt und ass selber mit. Sandy erzählte Herrn Wellen dass auch sie einen Hund besitze, ob das kein Problem sei. »Nein, nein«, ereiferte sich der Bauer, »da hat unser Fibo sicher Freude.«
Später auf dem Nachhauseweg bogen sie auf den Parkplatz vom Restaurant zum Taucher ein. Ihr »Stöckli« wollten sie noch mit einem persönlichen »Nachklang« gebührend feiern. Sie bestellten beide einen Prosecco, »Chlöpfmoscht«, wie sie ihn hier in der Gegend nannten, und liessen nun die schlanken Gläser erklingen. Sie blieben nicht lange, denn morgen war ihr erster Arbeitstag im Erlebnisbad.