Navigation Menu+

Hundstage im Wauwilermoos

13   Sandy Knaller wieder zuhause und die Fahndung läuft an

Die sich wieder besser fühlende Sandy wurde am folgenden Tag doch noch über den Tathergang befragt. An Details konnte sie sich nur schwer erinnern. Die Folgen der Betäubung hinterliessen immer noch Spuren von Bewusstseinstrübung. Die Knaller versprach aber, Paul Hundziker zu informieren, falls ihr etwas Wichtiges einfallen würde. Der Verlust der vier anvertrauten Beagle-Hunde machte ihr derzeit am meisten zu schaffen.

Am Wochenende wurde Sandy nach einer ärztlichen Schlusskontrolle durch Dr. Greyhound aus der Klinik entlassen. Rainer Vorschuss holte sie glückselig ab und die beiden fuhren zuerst ins Tierheim, wo sie von den Hunden mit mehrstimmigem Gebell begrüsst und von Fabienne sowie Faraja in die Arme geschlossen wurden.

Im Kloster St. Bernhardiner hatte Pater Waldimar an diesem schönen Wochenende alle Hände voll zu tun, als Sandy und Rainer in der kühlen Kreuzgang-Schenke etwas trinken wollten. Viele Ausflügler probierten den süffigen »Hundströpfler« frisch vom Fass. Bei diesen anhaltenden Hundstagen gab es den kühlen Weissen auch gespritzt. Seit neuestem führte er auf der Getränkekarte auch das Boxer Bier und das Boxer Panaché. So eines bestellte Sandy beim Mönch, auf »Hochprozentigeres« hatte sie im Moment noch keine Lust. Als es gegen Abend ruhiger wurde und sich die Schenke leerte, setzte sich Pater Waldimar zu ihnen, denn er hatte die Knaller sofort wiedererkannt. Und wie es sich so ergab, redeten die drei über Gott, die Welt und später auch über Hunde. Der Mönch erzählte von einem gestrigen Besucher, der ihm einen Hund fürs Kloster »aufschwatzen« wollte, zwar keinen Bernhardiner aber eben einen ganz besonderen Hund. Bei diesen Worten wurde Sandy blitzartig hellhörig.

Die Knaller, wieder ganz im Element, wollte so beiläufig über diesen Mann mehr wissen, vor allem interessiere sie sich ebenfalls für besondere Hunde. Ob er demnächst wieder von ihm höre? Pater Waldimar schreckte auf, hatte er sich doch erneut in die Sandy verguckt. Bevor es zu klerikalen Annäherungen kam, bestellte sie umgehend ein Boxer Bier für Rainer. Der Geistliche, wieder ganz Mönchskellner, brachte das Gewünschte. Um ihr auf die Frage eine Antwort zu geben: Sie hätten keinen weiteren Termin ins Auge gefasst. Auch eine Karte von diesem Mann besitze er nicht. Sandy wollte noch vom Pater wissen, ob er ihr das Aussehen dieses Menschen beschreiben könne. Da kamen aber schon wieder neue Gäste und Waldimar huschte hinter die Klosterbar. Die Knaller, plötzlich sehr müde vom erst kürzlich Erlebten, wollte nach Hause und Rainer bezahlte. Er gab dem Pater noch die Geschäftskarte der Sparkasse mit der Bitte, ihn rasch möglichst zu kontaktieren, wenn dieser »Hundehändler« wieder bei ihm auftauche. So war die Sache diskret und Sandy vorerst aus dem Spiel.